Anmerkungen zur Transkription

Der vorliegende Text wurde anhand der Buchausgabe von1906 so weit wie möglich originalgetreu wiedergegeben. TypographischeFehler wurden stillschweigend korrigiert. Ungewöhnliche und heutenicht mehr verwendete Schreibweisen bleiben gegenüber dem Originalunverändert; fremdsprachliche Ausdrücke wurden nicht korrigiert.

Im Originaltext wurde die akustisch wirksame Längeder Orgelpfeifen (in Fuß) mit schließenden Anführungszeichen (“)gekennzeichnet. Die vorliegende Bearbeitung verwendet dagegen dasallgemein übliche Prime-Symbol (′).

Abhängig von der im jeweiligen Lesegerätinstallierten Schriftart können die im Original gesperrt gedruckten Passagen gesperrt, inserifenloser Schrift, oder aber sowohl serifenlos als auch gesperrterscheinen.

ALBERT SCHWEITZER
ORGANIST DER BACHAUFFÜHRUNGEN
DES CHORES ZU ST. WILHELM 
IN STRASSBURG

Deutsche und Französische
Orgelbaukunst
und
Orgelkunst

Verlagssignet

LEIPZIG
DRUCK UND VERLAG VON BREITKOPF & HÄRTEL
1906

PROFESSOR ERNST MÜNCH
DEM ERZIEHER DER ELSÄSSISCHEN ORGANISTEN
IN HERZLICHER FREUNDSCHAFT

[S. 1]

Kopfleiste

Wenn es wahr ist, daß wir im Zeichen des Verkehrs stehen, so muß dochauch zugestanden werden, daß er nicht allen Gebieten der Kunst ingleicher Weise zugute gekommen ist und daß gewisse Erscheinungen einenfast irre daran machen könnten, daß auch die Kunst in das Zeichen desVerkehrs getreten ist. Man kann sich geradezu fragen, ob von ihm nichtfast ausschließlich ein gewisses wanderndes Virtuosentum profitierthat, und ob dabei gerade die lernende Kunst, die in aller HerrenLändern das Beste sich anzueignen sucht, nicht eher zurückgetretenist? Es will einen fast bedünken, als ob zu Bachs Zeiten die Kunstin gewissem Sinne künstlerischer in ihrer Internationalität war alsheute, sofern man damals reiste, um zu lernen und zu lehren, heute mehrausschließlich, um sich zu produzieren.

Daß die künstlerischen Grenzwälle trotz der Zeichen des Verkehrsexistieren, mehr als man meinen sollte, wird mir jedesmal klar, wennich mit einem französischen Organisten von deutschen Orgeln unddeutscher Orgelkunst, mit einem deutschen von französischen Orgeln undfranzösischer Orgelkunst rede. Es ist mehr als ein totales Nichtwissenum die Verhältnisse drüben, das hier zutage tritt: es ist fast eineUnmöglichkeit, sich beim besten Willen zu verstehen. Es nützt nichts,in Paris für Reger und die andern unserer vielversprechenden jungenOrganistengeneration einzutreten und in Deutschland auf WidorsOrgel-Symphonien aufmerksam zu machen. Wozu? Regers Werke sind aufder Orgel von Notre-Dame oder auf der von St. Su

...

BU KİTABI OKUMAK İÇİN ÜYE OLUN VEYA GİRİŞ YAPIN!


Sitemize Üyelik ÜCRETSİZDİR!