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Die Kirche von Zinsblech
Eine Negergeschichte
Ein Criminelles Geschlecht
Der Corsetten-Fritz
Indianer-Gedanken
Ein scandalöser Fall
Der operirte Jud'
Das Wirthshaus zur Dreifaltigkeit
Der Goldregen
Ein Kapitel aus der Pastoral-Medizin
"Sind angenehm in Leibkleidern
als nackend, doch tödtliche Farbe,
gehen zertheilt an beiden Orten
den Platz hinauf, lassen sich bloß
sehen als ob sie erscheinen,
ungeredet, und gehen alsdann wieder
hinab in das Grab."—
LuzernerOsterspiel, Todtenauferstehung.
Auf einer meiner einsamen Wanderungen durch Tyrol hatte ich mich einesAbends vergangen. In Folge eines am Nachmittag schief gestandenenWegweisers fand ich mich bei längst eingetretener Dunkelheit nochmitten im Walde, während ich bei untergehender Sonne längst am Ortemeines Ziels hätte eintreffen sollen. Ich kam zwar endlich in ein Dorf,welches ich aber weder in dieser Gegend vermuthete, noch, soviel ichmich erinnerte, auf einer meiner Karten verzeichnet stand. Es mochtejetzt gegen elf Uhr Nachts sein. Alle Hausthüren waren verschlossen;die Fensterscheiben schwarz. Aus Besorgniß um ein Nachtquartierklopfte ich an eine derselben, deren bleiernschepperndes Geräusch dieWorte "Zinsblech! Zinsblech!" vernehmen ließ. Dies war aber nur derLaut auf den kleinen runden Scheiben mit Bleieinfassung; die größerenScheiben, an die ich klopfte, um Einlaß zu erhalten, tönten "Pinzgau!Pinzgau!" Nirgends die Antwort