Semper der Jüngling

 

 

 


Von demselben Verfasser erschien im gleichen Verlage:

Asmus Sempers Jugendland

Der Roman einer Kindheit

86. bis 100. Tausend

Brosch. M 3.50, geb. M. 4.50
100. Tausend Jubiläumsausgabe in Leder geb. M. 10.–



Inhalt


Titelseite

 

 

Schon trat aus ferner, tannendunkler PforteDer Schlaf hervor.Schon raunte mir die ersten, leisen WorteDer Traum ins Ohr.Da klang von nahen ZweigenEin tiefer FreudenschallUnd klang getrost und stark durch Nacht und Schweigen.In meinen Traum sang eine Nachtigall.
Ich ritt durch flimmerdunkle WaldesräumeIm Traum, im Traum.Nur fern, o fern, durch mitternächt’gen BäumeEin lichter Saum.Doch horch: von jenen RötenEin süß geheimer Hall,Ein weiches, tiefes, morgenstilles Flöten!In meinen Traum sang eine Nachtigall.
Nun weiß ich auch, daß mir dieselbe StimmeVon je erklangUnd mir das Herz in Kampf und LeidensgrimmeVoll Hoffnung sang.Ein Land des Lichtes träumenWir armen Seelen all!Ich aber höre Klang aus jenen Räumen:In meinen Traum singt eine Nachtigall.

 

 


Erstes Buch

Spiel und Arbeit


 

 

[3]I. Kapitel.

Handelt von Balladen und Präparanden, Gendarmenund hebräischen Handschriften, zum Glück auch vonPräparandinnen.

Asmus Semper, der halbwegs sechzehnjährigeSchüler des Hamburger Präparandeums,schwamm bis über die Augenbrauenin Seligkeit. Vor seinen Blicken wogte einewarme, goldene Flut. Herr Tönnings, der Ordinarius,der genau so aussah wie die Geometriemit einem Stehkragen und von dem einGerücht ging, daß er vor sieben Jahren deneinen Mundwinkel zu dem Versuch eines Lächelnsverzogen habe, Herr Tönnings also hattesoeben verkündet, daß u. a. auch Asmus Sempereine Hospitantenstelle erhalten solle. Mandenke, was das heißt: eine Hospitantenstelle!Jeden Morgen von 8-12 Uhr sollte er ineiner Volksschule dem Unterricht der Kleinenzuhören dürfen, und dafür bekam er noch obendreinein jährliches Gehalt von

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