Anmerkungen zur Transkription
Dieses Buch ist ursprünglich erschienen als eine Serie von Artikeln in:Groß, Hans (Hrsg.); Archiv für Kriminal-Anthropologie und Kriminalistik,F. C. W. Vogel, Leipzig;Bd. 63 (1915), S. 1-46, 97-133, 372-396;Bd. 64 (1915), S. 127-183, 297-355;Bd. 65 (1916), S. 33-89.
Inhaltsverzeichnis
I. Vorbemerkung
II. Einleitung
III. Verzeichnis veralteter, meist jetzt umgeänderter jenischer Wörter
IV. Verzeichnis der jenischen Wörter, die aus der Zigeunersprache stammen
V. Deutsch-jenisches Wörterbuch
VI. Alphabetisches Verzeichnis der jenischen Stammwörter
VII. Sprachproben
VIII. Jenische Schnadahüpfel
Nachträge
Anmerkungen
Weitere Anmerkungen zur Transkription finden sich am Ende des Buches.
Von
Engelbert Wittich.
Herausgegeben und mit Anmerkungen versehen von Prof. Dr. L. Güntherin Gießen.
Daß das Rotwelsch der Gauner und die mit ihm verwandtensog. Geheimsprachen (der Dirnen, „Kunden“, fahrenden Leute, Hausiererund Händler) heute in langsamem, aber stetigem Abnehmenbegriffen sind, unterliegt wohl ebensowenig einem Zweifel wie dieTatsache, daß der zurzeit noch gebräuchliche Rest dieser besonderenAusdrucksweisen sich in fortwährender Umgestaltung befindet. Dahererwirbt sich jeder, der in der Lage ist, einigermaßen zuverlässigeMitteilungen über den gegenwärtigen Wortbestand jener Jargons zumachen, ein wissenschaftliches Verdienst, ähnlich dem des Ethnologen,der uns die Sprachen aussterbender Naturvölker vor ihrem völligenVerschwinden noch rasch zugänglich macht. Dem Gelehrten, dersich für diese Dinge interessiert, also etwa einem Sprachforscheroder gar einem Kriminalisten, wird es freilich nicht leicht gelingen,die noch heute praktische Verwendung einer Geheimsprache auseigener Anschauung kennen zu lernen, da die Angehörigen desengeren Kreises, in dem die betreffende Verständigungsart üblich ist,dem fremden, ihrem Tun und Treiben sonst meist fernstehendenEindringling begreiflicherweise ein gewisses Mißtrauen entgegenzubringenpflegen. Selten sind aber auch Aufzeichnungen von Geheimsprachendurch solche Leute, die sie selber aus der „Praxis“ kennen(also nach Art etwa des berühmten Gauner Wörterbuchs des „KonstanzerHans“ von 1791), da dies außer dem Willen, den in der Regelsorgfältig behüteten Schatz der Öffentlichkeit preiszugeben, doch auchschon einen bestimmten Grad allgemeiner Bildung, namentlich abereinen gewissen Sprachsinn voraussetzt.
In der Persönlichkeit des Sammlers des hier zu besprechendenWörterbuches der „jenischen Sprache“, Engelbert Wittich, erscheinenjene Voraussetzungen im wesentlichen erfüllt. Er ist nämlich einerseitsvon Jugend auf vertraut gewesen mit den Ausdrücken des vonihm veröffentlichten Vokabulars[1], da er unt