Anmerkungen zur Transkription
Der vorliegende Text wurde anhand der 1885 erschienenenBuchausgabe so weit wie möglich originalgetreu wiedergegeben.Inkonsistente und altertümliche Ausdrucksweisen wurden unverändertübernommen, hingegen wurden Zeichensetzung und typographische Fehlerstillschweigend korrigiert. Wie in vielen Frakturtexten üblich, wurdein der Abkürzung für ‚et cetera‘ das Symbol für die tironische Note‚Et‘ verwendet. Da dieses aber in vielen Schriftarten nichtunterstützt wird, wurde hier der Ausdruck ‚&c.‘ gewählt.
Text in Antiquaschrift wird hier kursiv dargestellt.Gesperrt gedruckter Text wird durchserifenlose Schrift gekennzeichnet.
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Von
Georg Liebusch,
weiland Diaconus und Rector zu Muskau.
Zweite Auflage
unverändert herausgegeben von
E. Petzold,
königl. prinzl. Niederländischer Park- undGartendirector a. D.
Dresden,
Verlag von v. Zahn & Jaensch.
1885.
Die vorliegenden Sagen und Bilder aus Muskau und dem Parksind bei dem Studium der Geschichte der Standesherrschaft aufgezeichnetworden. Sie wollen kein genau zusammenhängendes Ganze sein, sondernnur einzelne Züge aus der Vergangenheit, aus welcher die Gegenwarterwachsen ist. Wie es in dem herrlichen Park, der Schloß und Stadtumfängt, manche seltner besuchte, einsame Partie giebt, welche dennochihre eigenthümlichen Reize hat und eine reiche Fernsicht gewährt; soauch in der Geschichte Muskaus. — Und so ist es versucht worden,Bilder zu zeichnen aus den Zeiten, an welche nur noch in der Sage eineErinnerung ist; aus den Zeiten, wo die frommen, edlen Burggrafen zuDohna, die Reichsgrafen von Callenberg, väterlich über der Herrschaftwalteten, bis zu den Tagen, wo der Genius des Fürsten Pückler-Muskaudie Fluren um Stadt und Schloß zur reinsten Vollendung verklärte, undbis dahin, wo der Standesherrschaft das Glück wurde, einem milden,Königlichen Prinzen, dem Prinzen Friedrich der Niederlande, zu gehören.Mögen die Sagen und Bilder Blicke bringen durch den Schleier derVergangenheit! Mögen sie Liebe wecken zur freundlichen Heimath!
Muskau, den 8. Februar 1860.
Der Verfasser.
Die vorliegende Schrift wurde seiner Zeit mehr zum eigenen Gebrauch undfür einen kleineren Kreis von Freunden des Muskauer Parks geschrieben,sie wurde nur in wenigen Exemplaren gedruckt und ist durch denBuchhandel gar nicht verbreitet worden.
Bei dem Weltruf den der Muskauer Park sich mit Recht erworben und beidem Interesse für denselben im größeren Publikum, ist der Wunsch lautgeworden, diese Aufzeichnungen der Vergessenheit zu entreißen und sieauch weiteren Kreisen zug